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Essen im Zugrestaurant für einen Heiermann - Gleis 22 ab heute wieder offen/ Umbau für 185 000 Mark

Die Gleißbauarbeiten sind vorbei - der Party- und Konzertzug rollt endlich wieder! Auch das Zugrestaurant lockt mit aufgefrischtem Innenleben. Mit einem Live-Akt der Bands "X-Tal" und "Marco & Morgan" aus San Francisco sowie "Blimps Go ´90" aus Everswinkel wird "der neue Glanz" des Gleis` 22 offiziell eingeweiht.
Alles neu: der Eingangsbereich, die Fenster und der Fußboden sowie eine Industrieküche. Die Veränderungen sorgen für mehr Pep und Komfort. Die Umbauarbeiten dienen aber nicht nur dem Auge des Besuchers: Aufgrund der verwendeten Thermoscheiben verringert sich der Lautstärkepegel, der draußen noch zu hören ist. Die Folge: Die Anwohner müssen bei den vielen Konzerten nicht mehr "live" dabei sein.
Für diese notwendige "Verschönerung" des Cafés hat sich die Stadt nicht lumpen lassen und rund 185 000 Mark investiert.
Seit 1988 gibt es das Gleis 22. Zunächst diente die städtische Örtlichkeit mehr als "offener Jugendtreff". Die Jugendarbeit fand im Café statt. Aber bereits Anfang der 90er Jahre sind die Konzerte vom Jib ins Gleis 22 verlagert worden. Mittlerweile veranstalten sieben Initiativen eigenverantwortlich ihre Partyreihen zu festen Terminen im Monat. Ab dem dritten Oktober jetzt neu dabei: der Club Boogaloo mit neuestem Groove und ausschließlich tanzbarer Musik. Das Engagement von Geschäftsführer Heinz Paschert und den zahlreichen Initiativ-Mitarbeitern hat sich also gelohnt - die hohen Besucherzahlen beweisen, dass das Gleis 22 eine in Münster nicht mehr wegzudenkende Größe für Parties & Konzerte geworden ist. Dem "Partie und Konzertzug" soll jetzt auch ein außermusikalischer Kulturwaggon angehängt werden: Am 12. November eröffnet die Galerie eine neue Ausstellung mit Aktzeichnungen, und Lesungen stehen ebenfalls wieder auf dem Programm.
Nicht nur abends ist im Gleis "der Bär los"; seit je her kann mittags der Bärenhunger mit einem vegetarischen Gericht für 5 Mark gestillt werden. Das neue "Zugrestaurant" hat seinen Service ab Montag sogar noch verbessert. Auch nachmittags kann man sich zu einem gemütlichen Pläuschchen beim Kaffee im Gleis 22 treffen. Übrigens: Die alte Kaffeemaschine hat ausgedient und ist durch ein neumodisches "Allround-Modell" ersetzt worden. Fortan gibt es also auch Espresso, Capuccino und Milchkaffee.
"Bis Ende des Jahres", so hofft zumindest Heinz Paschert, "bekommen wir auch endlich eine neue Theke." Die Tage des selbstgebauten Provisoriums sind also gezählt. Langsam mausert sich das Gleis. Na dann Prost!

Westfälische Nachrichten, 2. Oktober 1996

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