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Erste Bewohnerin steht auf eigenen Füßen - Jugendwohnprojekt im Diakonissenmutterhaus hat sich bereits bewährt

Genau zwei Jahre ist es her, dass die ersten (werdenden) Mütter auf die speziell für junge Frauen eingerichtete Etage des Diakonissenmutterhauses eingezogen sind. "Dieses außergewöhnliche Projekt hat sich bewährt", berichtet die Leiterin des Jugendwohnprojekts, Irmtraut Buntrock. "Die erste junge Frau hat ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bezieht nun eine eigene Wohnung." Das evangelische Jugendwohnprojekt bietet jungen Frauen mit Kind eine Wohnmöglichkeit und gleichzeitig Unterstützung und Hilfe bei einer Berufsausbildung. "Eine Ausbildung der Mutter ist die Voraussetzung für die Aufnahme in das Projekt", so Pressesprecherin Helga Gerhard, die die Idee für diese Projekt hatte. Die jungen Mütter im Alter von 15 bis 27 Jahren werden etwa zu Sozialhelferinnen, Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen oder Kranken- bzw. Altenhelferinnen ausgebildet. Ihre Kinder werden während der Schulzeit von einer Kinder Pflegerin und einer Praktikantin pädagogisch betreut. Den Frauen stehen jederzeit Diplom- und Heilpädagoginnen zur Seite. Die Mütter sind in einem zwei Zimmer Appartement - vier stehen insgesamt zur Verfügung - untergebracht. Daneben befinden sich ein Gruppenraum, eine große Küche sowie ein Spielzimmer auf der Etage.
"Wir haben in der ganzen Zeit viele positive Erfahrungen mit dieser Art des Wohnens gemacht", meint Pädagogin Petra Hölscher. Sie hebt hervor, dass die Gemeinschaft den Frauen gut tue und das die Vertrauensbildung ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit sei. "Der Aufbau einer emotionalen Bindung ist sehr wichtig, denn viele der jungen Frauen haben in ihrem Leben Vertrauensmissbräuche erfahren." Dieses Wohnprojekt, das am 1. Juli 1995 seine Pforten öffnete, ist nicht allein wegen seiner guten Infrastruktur einzigartig. Seit der Gründung hat es viele Anfragen gegeben und einige Mutter-Kind-Institutionen sind auf dem Weg, es dem Jugendwohnprojekt gleichzutun. Zwar ist eine Aufnahme keine Garantie dafür, dass die von dem Projekt gesteckten Ziele wie die Vermittlung eines Bildungsabschlusses, Hilfe zur Erlangung von Selbständigkeit und Existenzsicherung oder auch die Festigung der Mutter-Kind-Beziehung wirklich erreicht werden, aber die Ansätze lassen auf weitere Erfolge hoffen.

Westfälische Nachrichten, 2. Juli 1997

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