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Ein junges Thema - ein altes Problem - Frauen-Union diskutiert über Arbeitsplätze in Privathaushalten/ Modellprojekte

"Arbeitsplatz Privathaushalt", so lautet das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der die Frauen-Union Münster am Montag ins Kolping-Tageshotel eingeladen hatte. "Mit der Aussage ´Haushalt wird zum Beruf` meinen wir keinesfalls, dass die Frauen wieder zurück an den Herd sollen", betonte die Kreisvorsitzende der Frauenunion Münster und stellvertretende Bundesvorsitzende, Barbara Stober. "Es geht vielmehr darum, dass dieser Bereich in der Öffentlichkeit mehr Anerkennung verdient hätte, denn viele Haushalte sind aus unterschiedlichen Gründen auf Hilfe angewiesen."
"Arbeitsplatz Privathaushalt ist ein junges Thema, aber ein altes Problem", so die Bundestagsabgeordnete Dr. Maria Böhmer. 41,1 Prozent aller geringfügig Beschäftigten seien in diesem Sektor tätig, so Bömer. Ziel zur Verbesserung müsse es sein, 800 000 reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen, was laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit möglich sei. "Um dieses Ziel zu erreichen, können seit dem 1. Januar 1997 die Kosten für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung einer Haushaltskraft bis zu 18 000 Mark als Sonderausgaben von den Einkommenssteuern abgesetzt werden", erläutert die Bundestagsabgeordnete.
Die attraktivsten Angebote sind ihrer Meinung nach aber sogenannte Dienstleistungszentren. Seit 1996 fördere des Bundesministerium für Arbeit Modellprojekte. "Bundesweit gibt es heute etwa 100 Dienstleistungszentren oder Dienstleistungsagenturen mit einem breiten Angebot haushaltsbezogener Leistungen, wodurch viele neue, sozial abgesicherte Voll- und Teilzeitarbeitsplätze geschaffen werden", so Böhmer.
Sigrid Menke, Leiterin der Dienstleistungsagentur "Casa mia", berichtet im Anschluss von ihren Erfahrungen. Der Bedarf an Haushaltshilfen sei groß, so Menke, aber nicht für jedermann bezahlbar, schließlich sei der Stundenlohn (zwischen 25 und 35 Mark) recht hoch. "Die Haushalte müssen noch mehr Anreize bekommen, mit den Preisen weiter runterzugehen, da man es sonst nie schafft, in diesem Bereich eine höhere Qualifikation und mehr Anerkennung zu erlangen."

Westfälische Nachrichten, 24. Juni 1998

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