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Bürokraten bremsen Bauwagen aus - Projekt in Mecklenbeck droht zu scheitern/ Noch kein Platz für mobiles Jugendzentrum

Fast ein Jahr lang harte Arbeit - umsonst? Im Sommer 1995 wurde das Bauwagen-Projekt "Am Dill" durch den Kauf eines heruntergekommenen Bauwagen ins Leben gerufen. Die ehrenamtlichen Jugendarbeiter Michael Fiege und Stefan Schöppner sowie die Sozialpädagogin Anja Bolzenthal hatten es sich zum Ziel gesetzt, den alten Bauwagen in Zusammenarbeit mit Jugendlichen zu restaurieren und anschließend als Treffpunkt für die Teens in Münster-Mecklenbeck zu platzieren. "Unsere Basis-Idee war es, durch die Eigenbeteiligung der Jugendlichen eine Identifikation mit dem mobilen Treffpunkt zu erreichen", erklärt Michael Fiege, erster Vorsitzender des Vereins zur Förderung der "offenen Jugendarbeit" in Münster Mecklenbeck e.V., "Wir wollen den Jugendlichen eine weitgehend selbständige Freizeitgestaltung ermöglichen und Verantwortungsgefühl vermitteln."
Gesagt, getan: "Wir stießen gleich beim ersten Treffen im Oktober ´95 auf reges Interesse", erinnert sich Stefan Schöppner. Sonntag für Sonntag trafen sich die Betreuer mit 20 bis 30 verschiedenen Jugendlichen am Bauwagen und es wurde gehämmert, genagelt, gestrichen, geschliffen, geschraubt oder auch mal nur geklönt. Das rege Engagement aller Beteiligen machte es möglich, dass das alte Wrack bereits im kommenden Sommer in neuem Glanz erstrahlte.
Seit das Projekt ins Rollen geriet, waren die drei Betreuer auch auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz und einem Träger. Aber weder das eine noch das andere konnte gefunden werden und seit der Beendigung der Restaurierung stagniert das Projekt.
"Um als Rechtsträger gegenüber der Stadt auftreten zu können, haben wir im November letzten Jahres einen Verein gegründet", erklärt der frischgebackenen Kassierer Stefan Schöppner. Aber weder dies, noch die Tatsache, dass die drei Unterstützung von Dezernentenebene, bekommen, hat die Situation geändert: Bis heute ließ sich kein geeigneter Platz für den Bauwagen finden.
Ein Hindernis ist sicherlich darin zu sehen, dass der Stellplatz in Wohngebietsnähe sein sollte und die Auswahl daher nicht sehr groß ist. "Der größte Querulant ist die Bürokratie", meint Michael Fiege leicht genervt. "Irgendein Amt hat immer etwas auszusetzen."
Einige der Kids haben dem Bauwagen seit der Restaurierung den Rücken gekehrt. "Wir sind sicher, dass, sobald wir einen Stellplatz gefunden haben, der Zulauf wieder größer wird", ist sich Stefan Schöppner sicher. Ist aber in Kürze kein geeigneter Platz aufzutreiben, löst sich das Projekt womöglich in Luft auf. Und das wäre auch für die Jugendlichen, die mit Feuereifer bei der Sache waren, mehr als schade.
"Aber wir sind sicher, dass es noch klappt", meint Optimist Fiege, der bereits ein weiteres Projekt in Planung hat.

Westfälische Nachrichten, Ostern 1997

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