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Pétanque im Rampenlicht: "Keine ruhige Kugel schieben" - Erste Hochschulmeisterschaften/ Nur 14 Turnierteilnehmer

In Frankreich oder Belgien ist Pétanque wohl weitaus bekannter und populärer als in Deutschland. Ein Grund mehr für Wolfram Seidel, dem stellvertretenden Leiter des Hochschulsports (HSP), diesen attraktiven Sport auch in Münster einmal ins Rampenlicht zu stellen. Zusammen mit dem Klub für Kugelsport Münster rief der HSP die ersten Hochschulmeisterschaften im Pétanque für Zweier-Teams (Dublette) ins Leben, die am Samstag auf dem Bouledrome an der Sentruper Höhe stattfanden. Ganz zufrieden waren die Veranstalter nicht. "Wir haben uns mehr Resonanz erhofft", so Dietrich Fehmer, der Gründer des Klubs für Kugelsport. Dennoch hatten die 14 Teilnehmer ihren Spaß bei dem Turnier. Die große Trophäe dieses Turniers wurde an Gilbert Carbonnier und Rolf Neuhorst verliehen, Idar Ruhe und Arthur Kowalczyk mussten sich mit den zweiten Platz zufrieden geben.
"In Deutschland gibt es einen allgemeinen Aufwärtstrend für das Boulespiel", meint Wolfram Seidel. "Viele lernen es im Urlaub kennen und wollen die Kugeln auch zu Hause nicht mehr missen." Die lockere Atmosphäre der Spieler untereinander und die Ruhe, die dieses Spiel ausstrahlt, hat auch seinen ganz besonderen Charme. Seit der Gründung 1986 hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdreifacht und der Klub zählt heute über 100 Mitglieder. Während das Boulespiel mehr eine Freizeitaktivität ist, werden in Pétanque auch internationale Wettkämpfe durchgeführt. Der erste Eindruck des Sports, nämlich "eine ruhige Kugel schieben", trügt: Es bedarf einer enormen Konzentration, die Stahlkugeln, deren Gewicht von 620 bis 800 Gramm variiert, möglich dicht an das "Ziel" zu platzieren. "Richtige Wettkämpfe können gut mal zwölf Stunden dauert", erklärt Dietrich Fehmer, "was natürlich ziemlich anstrengend ist." In der Regel lässt man es aber etwas lockerer angehen. Den Namen hat das Spiel übrigens in den 20er Jahren bekommen. Früher wurde Boule mit Anlauf gespielt. Der Franzose Jules Renoir, der an Rheumatismus litt, konnte sich mit seiner Forderung durchsetzen. Seither mussten die Füße stehen bleiben und "Pétanque" wurde geboren.

Westfälische Nachrichten, 2. Juli 1997

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