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Mit dem Reggae ging die Sonne auf

Mit Reggae assoziiert man Sommer, Sonne, Meer, Rasta und gute Laune -aber eine nasskalte Novembernacht ruft diese Vorstellung nicht gerade hervor. "Roffree & the Creation Riders" hatten es am Samstag im Tryptichon schwer, denn nicht allzu viele Reggae-Fans schienen sich bei einer solchen Witterung aus den eigenen vier Wänden aufraffen zu können. Das Triptychon wollte und wollte sich nicht füllen und die wenig zahlreich erschienenen Anhänger der achtköpfigen Formation mussten sich lange gedulden, bis es endlich losging - dafür dann aber um so grooviger. Und trotz der Kälte und der wenig anheimelnden Atmosphäre des düsteren Veranstaltungsortes boten die Creation Riders eine farbenfrohe Bühnenpräsentation und brachten das richtige Reggaefeeling über: Die Wintermäntel wurden abgelegt und eifrig getanzt und geklatscht - Platz genug war ja vorhanden. Die Sänger Roffree und Stef sorgten zusammen mit der Stammbesetzung und dem Saxophonisten Billy Tucker für eine gelungene Mischung aus guten alten Roots und modernem Raggamuffin. Die Verbindung des meditativen, religiös orientierten aber keinesfalls langsamen und trägen Reggaes mit Schwergewicht auf den Texten und der moderneren Reggaevariante, die sich durch Sprechgesang und viel Groove auszeichnet und förmlich zum Tanzen auffordert, zeichnen den unverwechselbaren Stil der Creation Riders aus, deren Stücke größtenteils Eigenkompositionen sind.
Creation Riders gibt es erst seit anderthalb Jahren, aber alle Musiker haben sich seit über zehn Jahren dem Reggae verschrieben und sind mit "Herz und Seele" dabei. Das sie mittlerweile ein eingespieltes Team sind und sich privat supergut verstehen, vermitteln sie auch auf der Bühne. Ihr Zusammenspiel wirkt wie eine kleine Privatparty, wobei Gäste aber jederzeit gerne willkommen sind. Ihre klare, einfache, gefühlvolle, lebendige, und tanzbare Musik ließ im Triptychon die Sonne scheinen und wer da lieber zu Hause geblieben ist - selbst schuld.

Westfälische Nachrichten, 27. November 1996

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